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29.09.2007 - Berlin Marathon
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- Kategorie: Berichte
- Veröffentlicht am Samstag, 29. September 2007 00:00
- Geschrieben von Klaus Rickert
Berlin Berlin, wir fahren nach Berlin ;o)
"Hier ist Radio Berlin Bandenburg mit den Wetteraussichten für das Wochenende: Heute Nachmittag ergiebiger Regen. Samstag, morgens weiterhin Regen. Gegen Mittag soll der Regen etwas nachlassen."
Auf dem Weg nach Berlin regnet es. Auf dem Weg zur Messe schüttet es. Nachher regnet es wieder.
Auf der Messe selbst ist der übliche Trubel. Sogar mehr als sonst. Menschenmassen schieben sich durch alle Abteilungen. Die kleine Skaterecke ist total überfüllt. Es ist laut und hektisch. Alles sucht, steht, sieht, wandert. Die Startunterlagen abholen geht schnell. Ein wenig den Dingen auf der Showbühne folgen. Dort stehen gerade die besten und schnellsten Männer und Frauen der Worldcup Serie. Nun weiß ich auch, warum diese Jungs und Mädels alle so viel schneller sind als ich. Sie sind 25 Jahre jünger, 30 Kilo leichter und wesentlich kleiner als es auf den Bildern scheint.
Der Samstag beginnt feucht, und ab und zu regnet es. Auf unserer kleinen Stadttour vom Alex zum Brandenburger Tor werden wir ordentlich durchgepustet. Bei Peugoet gibt es den teuersten Blaubeerkuchen der Welt. Wer macht so was auch außer dumme Touristen. Gegen Mittag naht die allgemeine Hektik vor dem Rennen. Es sind noch drei Stunden bis zum Start und doch wird flei§ßg über Kleidung, Taktik, Öl oder Fett diskutiert. Mutig ziehe ich mein Renndress an, darüber eine lange Hose und Jacke. Mal sehen ob es doch noch wärmer und trockener wird, so wie vom Wetterbericht angekündigt. Auf zum Start. Die Straßen sind glatt und ohne Bremse ist der kleine Hügel, die Hauptstraße entlang kaum zu bewältigen. Nur mit größter Vorsicht rollen wir durch den Stadtverkehr Richtung Reichstag. Es bleibt kühl, dazu kalter Wind und Regen. Ich beschließe, alle warmen, langen Sachen anzubehalten. Noch einmal alles überprüfen, dann die Tasche abgeben und langsam zum Start rollen.
Heute begleite ich Barbara bei ihrem ersten Marathon, und da sie noch keine Marathonzeit hat, starten wir in Block H (H wie hinten). Die Taktik ist, zusammenbleiben und so schnell zu fahren, wie die Strecke es zulässt. Eigentlich ist eine Zeit unter 2 Stunden angepeilt, aber unter diesen Umständen wahrscheinlich nicht erreichbar. Sowieso besser, vorsichtig und langsam fahren, als unnötiges Risiko eingehen. Das sehen auch die vielen anderen Skater, die sich in unserem Block tummeln, viele davon für vordere Startblöcke eingeteilt. Es ist richtig voll hier hinten.
Trotz der Nässe von oben und dank der Rollen auch von unten, ist die Stimmung gut. Es scheinen weniger Starter als im Vorjahr. Um 16:35 startet Anne Friesinger das Feld der Spitzenfahrerinnen und kurz darauf starten die Herren. Etwas später starten nach und nach die Blöcke C, D und E. Es dauert etwa 15 Minuten, vom ersten Startschuss an, bis die Blöcke F, G und H zusammen auf die Strecke geschickt werden.
Endlich geht es los. Sofort streut das Feld in alle Richtungen. Viele Skater skaten irgendwo auf der Straße, nur nicht rechts oder links. Ständig sind diese Hindernisse weiträumig zu Umfahren. Auf der Straße des 17.Juni ist noch Platz aber nach der ersten Kurve, auf der Marchstraße wird es deutlich enger und der Platz zum Überholen knapper. Wieso skaten die Leute eigentlich nicht rechts? Vor allem, wenn rechts Platz genug ist. So könnte links ganz einfach überholt werden. Ständig muss man Bitten und Betteln. Viele Leute skaten mit wehenden Armen und Beinen, mitten auf der Straße, zu zweit, dritt oder auch schon mal zu viert nebeneinander. Einige mit Musik im Ohr, da muss man sich das Geschrei der anderen nicht anhören.
Irgendwann lichtet sich das Feld dann doch ein wenig und wir können, auf den geraden Abschnitten ein bischen schneller rollen. Es regnet übrigens. Die Straßen sind nass, die Kurven rutschig, die Schuhe schon nach wenigen Metern völlig durchweicht, die Socken patschig. Aber auf der Geraden ist skaten machbar. Man rutscht nicht, kann einigermaßen Speed machen. Nur in den Kurven ist höchste Aufmerksamkeit gefordert. Hier muss stark runtergebremst werden. Immer wieder haut es die Leute, wie aus dem Nichts von den Rollen. Meistens erkennt man nicht einmal warum. Direkt vor mir fährt jemand in eine kleine Pfütze, die früher nur ein Loch war.... Zum Glück rutschen die Leute dann auf der sehr nassen Straße nur ein bisschen und können schwerere Schürfwunden vermeiden. Was wohl auch zu der guten Unfallbilanz des Tages führt, viele Stürze, wenig Verletzungen.
Immer Vorausschauend fahren, immer vorsichtig und konzentriert sein. Das Stresst. Scheinbar kommen wir gut voran. Ich schau ich auf mein GPS, 14km in 45min. Das ist hart, denn eigentlich wähnte ich uns schon viel weiter. Damit ist die Zwei-Stunden-Marke nicht zu schaffen. Wir werden nicht einmal unter einer Stunde den Halbmarathon bestehen. Es regnet jetzt ein bisschen stärker. Die Schuhe weich. Die Socken nass. Trotz dieses Wetters sind jede Menge Zuschauer an der Strecke. Sie feuern jeden Skater an, der an ihnen vorbeifährt. Da wir doch sehr weit hinten gestartet sind, harren die Zuschauer schon sehr lange im Regen aus. Respekt. Respekt. Da kann man auch schon mal Kinderhände abklatschen. Endlich tauchen vor uns die Matten zur Halbmarathonzeit auf. Die Hälfte ist geschafft und die Uhr zeigt etwas über eine Stunde. Wenn es jetzt trockener werden würde, könnten wir auch noch unter zwei Stunden bleiben. Kaum zu Ende gedacht, regnet erst einmal etwas mehr.
Barbara bleibt in sicherem Abstand hinter mir. Wir skaten immer noch ein gleichmäßiges Tempo, bremsen vor den Kurven entsprechend ab und halten uns von anderen Skatern so gut wie möglich fern. Windschattenfahren ist nur begrenzt möglich, da die nasse Straße einen gleichmäßigen Abdruck nicht zulÄsst. Immer wieder muss der Schritt verändert und angepasst, vor den Kurven stark abgebremst werden. Trotzdem bleiben wir zusammen. Ab und zu muss sie etwas sprinten um den Anschluss nicht zu verlieren. Wird der Abstand zu groß, warte ich. Das Feld ist mittlerweile lichter, und mit freundlichem Bitten lassen sich die vielen Einzelskater leichter überholen. Am Wilden Eber stehen immer noch viele Menschen und machen ordentlich Stimmung. Ab hier geht es wieder zurück in Richtung Innenstadt. Der Regen wird weniger. Theoretisch ist immer noch eine Zeit unter 2 Stunden möglich und auf der langen Geraden Richtung Potsdamer Platz, ich ziehe das Tempo ein bisschen an. Doch lange kann Barbara nicht mithalten.
Wir skaten auf den Potsdamer Platz zu, der scheinbar neu asphaltiert wurde, denn alle Hubbel aus dem Vorjahr sind verschwunden. Plötzlich rutscht jemand direkt vor mir auf sehr glattem Asphalt aus. Zum Glück ist der Asphalt auf der rechten Seite nicht so glatt und wir können dahin ausweichen. Noch sind es ein paar Kilometer, die sich aber durch einige Kurven, u.a. am Roten Rathaus vorbei, ganz schön hinziehen. Irgendwann biegen wir endlich auf die Straße "Unter den Linden" ein und ganz hinten ist auch schon das Brandenburger Tor zu sehen. Die letzten Kilometer sind noch mal richtig anstrengend. Aber auch hier stehen immer noch sehr viele Leute die uns auf den letzten Metern nach vorne pushen. Hand in Hand skaten wir durch das schon abendlich beleuchtete Brandenburger Tor, müssen nur noch die letzten Meter bis zum Ziel schaffen. Leider sind die Tribünen nicht mehr so gut besetzt und auch hier sind nicht mehr so viele Zuschauer. Aber Gänsehautfeeling kommt schon auf, als wir zusammen das Ziel überqueren. Geschafft! Glücklich und zufrieden liegen wir uns in den Armen. Die Zeit, knapp über zwei Stunden, optimal für ihren ersten Marathon, und meinem ersten kompletten Regenmarathon. Vor allem sind wir glücklich darüber, nicht gestürzt sein. Jetzt ist uns nur noch kalt, fühlen uns müde und sind durch und durch nass. Auf dem Weg zu den Zelten mit den Kleiderbeuteln, gibt es einen Beutel mit Essen, Keksen, einem Getränk. Heißer Tee wäre mir jetzt wirklich lieber. Zum Glück gibt es überall Zelte, und so können wir uns wenigstens im Trockenen umziehen. Wir beschließen mit der S-Bahn zurückzufahren. Im Tunnel zur Bahn hinterlassen unsere nassen Socken schöne Fußabdrücke, was einige seltsame Blicke nach sich zieht. Im Hotel duschen, was warmes, trockenes anziehen und alle Sachen im Zimmer auf den Heizungen verteilen. Vor allem die Schuhe haben stark gelitten. Die große Skaterparty findet auch heute wieder ohne uns statt. Nach reichlichem Essen sind alle doch ziemlich müde und die Aussicht mit der S-Bahn oder U-Bahn durch die Stadt, durch den Regen zu fahren ist nicht gerade verlockend. Die Aussicht auf ein warmes trockenes Bett lockt dagegen mehr.
29.09.2007 - Berlin Marathon
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- Veröffentlicht am Samstag, 29. September 2007 00:00
- Geschrieben von Uwe Zeidler
Berlin ist eine Reise wert und das Wetter hat immer gehalten - bis auf Samstag, 29.09.2007.
16:35 Start zum 34. Berlin-Marathon - Teil 1: dem Inline-Skater-Marathon.
Seit Tagen haben wir gebannt den Wetterbericht verfolgt, um noch irgendeinen Schimmer Hoffnung daraus zu schöpfen, dass es eventuell nicht regnet. Doch weit gefehlt - es sollten 42,195 km bei mal stärkerem und mal schwächerem Dauerregen werden.
Um so ärgerlicher, da ich mir persönlich vorgenommen hatte, an meinem letzten Marathon in diesem Jahr (und dem ersten nach meinem Beinbruch) doch endlich mal einen Berlin-Sight-Seeing-Lauf zu machen. Hervé war bereit, mir dabei zu helfen: er mit Videokamera und ich mit Fotoapparat für unterwegs bewaffnet. Schlechtes Wetter war da nicht eingeplant. Die anschließende Ausbeute war leider entsprechend spärlich...
Der Lauf selbst lässt sich wie folgt zusammenfassen: tiefe Pfützen in Schlaglöchern, Schienen (Osten) und sonstigen Unebenheiten, die in Berlin in den letzten Jahren wieder zugenommen haben. Doch bekam man davon das Meiste erst mit, wenn's zu spät war - entweder war man drüber oder weggerutscht. So etwas passierte öfter mal um einen herum und man konnte froh sein, wenn's einen selbst nicht traf. Die "Gestürzten" berichteten meistens, sich doch "dank" der rutschigen Straßendecke nichts Ernsteres dabei getan zu haben. Im Fernsehbeitrag konnte man später auch die Profis stürzen sehen - also keine Schande...
Von uns Ruhrbossen sind alle 19 gestarteten auch heil ins Ziel gekommen. Während sich Dirk und Dieter ein sportliches Duell an der Spitze geliefert haben (das Dirk trotz Sturz für sich entschieden hat) sind Heike und ich mit Thomas und Hervé kurz vor Einbruch der Dunkelheit gemeinsam Hände haltend durchs Ziel gerollt. Die Platzierungen sind trotz irreführender Zeiten überraschend gut, woraus man schließen muss, dass uns noch ein paar Tausend gefolgt sind. Der Besenwagen hätte also nicht groß genug sein können, um die Straßen der Hauptstadt noch im Zeitlimit für den Autoverkehr zu räumen. Ein Taxifahrer klagte uns am Abend dann sein Leid, nachdem wir uns als Skater ge"outet" hatten...
Ziemlich spät nach Duschen und Essensaufnahme kamen wir dann aber pünktlich zur Siegerehrung auf der offiziellen Skater-Party, moderiert von Sebi Baumgartner, am (P)Ostbahnhof an. Hier traf man neben den "Promis" jede Menge alte Bekannte, u. a. Box-Nachbarn von Le Mans aus Stuttgart, das ganze rollende Ruhrgebiet, die Düsseldorfer usw. Leider war die Musik zu laut und eintönig, um sich vernünftig auszutauschen. Man sieht sich ja eh' bald wieder... Aber - von der angekündigten Live-Band keine Spur...
Die richtige Party-Stimmung erlebten wir dann erst am Sonntag Mittag auf der Tribüne im Ziel als wir Heiles Weltrekord bei schönstem "Kaiserwetter" live mitverfolgen durften. Da ist doch dieser Mann noch ein paar Minuten schneller gelaufen als ich geskatet - aber er hatte ja auch nicht die gleichen Bedingungen!
Fazit: Auf ein Neues in Berlin 2008!
22-23.09.2007 - ZDF Inliner Days
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- Veröffentlicht am Samstag, 22. September 2007 00:00
Mainzer Pech bei einem großartigen Event
Schon im Vorfeld, am Freitag, beim Anblick der Frankfurter Skyline ziehen dunkle Wolken für das Ruhrboss Damenteam auf: Tanja kann nicht starten - Antibiotika mit Krankenschein. Schon die ganze Saison über ist unser Damenteam bei den WSC Rennen schlecht besetzt gewesen, die Situation ist uns also hinreichend bekannt. Wir - Ulrike, Miriam und ich selbst müssen die 10 km auf eigene Faust durchfahren.....
Am Samstag selbst dann die nächste Hiobsbotschaft: Unser Herrenteam steht nicht am Start, die Verletzung von Andreas hat ihnen den sprichwörtlichen Strich durch die Rechnung gemacht. In Ruhe laufe ich mich etwas ein, Miriam ist bestrebt, dass ich die Strecke kennen lerne. Ich bin angespannt, wir sprechen ein letztes Mal und "schwören" uns auf das Rennen ein. In unserem Startblock (der zweite bei den Damen) sind wir das vorletzte Team. Endlich geht es los: Nach dem Pfiff renne ich los, unsere moralische Verstärkung - Manuel, Werner und Christian feuern uns an. Irgendwann bekomme ich die Meldung, dass wir komplett sind. Ich gebe Gas, der erste Anstieg kommt. Ich bin gut im Rhythmus, dann kommt von hinten die Bitte, langsamer zu laufen. Ich nehme Tempo raus, an der Kuppe der erste Wechsel. Alles funktioniert so weit gut. In Laufe des Rennens überholen wir die Mädels der Speedfüchse, aber das Tempo ist für Miriam zu hoch. Wir müssen die Taktik ändern und nehmen Miriam in die Mitte. In der vorletzten Runde funktioniert das nicht mehr: Von Miriam höre ich nur "Ich kann nicht mehr, ich höre auf!" Wir richten uns auf, lassen uns rollen. Ich denke schon, das wars. Ulrike redet motivierend auf Miriam ein, wir beschließen, die Runde auf jeden Fall zu Ende zu fahren. Kurz vor der Zieldurchfahrt beschließe ich, dass wir die letzte Runde auch noch laufen können. Ich schreie, die ganze Runde über, dass wir bald im Ziel sind. Ich stehe wieder im Wind, möchte das Rennen so auch beenden. Miriam hakt sich bei mir ein, Ulrike schiebt von hinten - wenn die Schiris nicht gucken. Auf der Zielgeraden ziehe ich einen Zielsprint an, Miriam und Ulrike ziehen mit. Endlich im Ziel, ich bin froh, dass wir noch angekommen sind, aber auch enttäuscht. Wir hätten besser sein können, wenn wir stärker besetzt gewesen wären. Am Ende sind wir Vorletzte, die Essenerinnen hätten wir normalerweise haben müssen, aber durch den Zusammenbruch zogen sie an uns vorbei. Ein kleiner Trost für uns ist, dass die Düsseldorferinnen durch ein starkes Rennen das Finale der besten Sechs erreichen. Den Platz können sie im Finale zwar nicht verbessern, trotzdem ist es eine tolle Platzierung für einen Verein aus NRW.
Der nächste Tag verspricht ein spannendes Rennen: Den World Inline Cup. Wie erwartet, ist es einfach nur grandios. Thomas und das Junker Race Team sind für die German Blade Challange Wertung auch dabei. Die Jungs sind sehr schnell unterwegs, vorne attackieren sie immer wieder. Thomas muss nach zehn Runden leider aussteigen, bis dahin habe ich aber den Eindruck, dass er ein tolles Rennen läuft. Die Zuschauer sind begeistert - wir auch!!! Für einige von uns stehen noch die Teamrennen mixed, sprich die Paarrennen an, Miriam fährt das Häuptlingsrennen und setzt sich in der Damenwertung an die Spitze. Bei Manuel und mir läuft es im Paarrennen leider nicht so gut. Mir fehlt die Anspannung vor dem Startschuss und Manuel versäumt es, sich einzulaufen. Trotzdem geben wir unser Bestes, aber ich komme einfach in keinen vernünftigen Rhythmus und Manuel läuft eher Schlangenlinien als geradeaus. Christian und Gloria, die für Tanja und als Tanja läuft, geben richtig Gas, während Werner und Ulrike ein ruhiges und harmonisches Rennen laufen. Thorsten und Elke fahren auch ein super Rennen, die machen den dritten Platz in der Ehepaarwertung.
Insgesamt sind die Inliner Days ein schönes Event gewesen, das auf jeden Fall wiederholt werden muss. Die Stimmung war einfach nur grandios. Uns Sportlern und Zuschauern hatten die Mainzer einiges geboten. Umso enttäuschender, dass das ZDF eine verschwindend kleine Maz für die Sportreportage aus ihren ausgiebigen und zahlreichen Filmaufnahmen macht, obwohl Wolf-Dieter Poschmann die Inliner Days feierlich eröffnet. Hoffentlich bekommen wir im nächsten Jahr mehr Aufmerksamkeit, unser Sport könnte es sehr gut gebrauchen.
30.06.-01.07.2007 - 24-Stunden-Rennen Le Mans
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- Veröffentlicht am Samstag, 30. Juni 2007 00:00
- Geschrieben von Annette Kalle
Herbst 2006:
Die Idee kommt auf, mit Ruhrboss auch mal in Le Mans am 24 Stunden-Rennen auf Skates teilzunehmen. Reaktion Hervé (einziger Franzose im Verein): "dann können wir ja anschließend bei meinen Eltern (haben einen großen Garten in Angers) grillen"... - Ja warum nicht?! - denkt Ehefrau Annette und geht die Planung an...
24 Stunden non Stopp auf Skates - was bedeutet das überhaupt?
Pro in Le Mans gemeldeter Mannschaft (insgesamt ca. 580) dürfen bis zu 10 Personen an den Start gehen. Obwohl es eine Kategorie Einzelstarter gibt, empfehlen Tipps von erfahrener Seite auf jeden Fall mit mindestens 10 Leuten zu planen. Denn Ausfälle kann es immer geben und kompetente Begleiter sind unerlässlich! Das hat sich auch für uns bewahrheitet... Annettes Beinbruch in Fläming bewegt Ralf für sie als Ersatzläufer in Le Mans einzuspringen.
Camping:
Der Camping-Platz der Le Mans-Rennstrecke wird 24 Stunden vor dem Rennen für alle Skater geöffnet. Wer zu erst kommt, bekommt auch die besten Plätze - wer Glück hat, sogar mit Wasser und Strom. Auch die sanitären Anlagen gelangen schnell an ihre Grenzen, sobald die ca. 5000 Skater so langsam in Stimmung kommen...
Parade:
Am Renntag selbst findet morgens eine Parade über die Rennstrecke und einen Teil der Innenstadt von Le Mans statt. Karneval auf Skates und bloß nichts überstürzen - 7 km können auch schon mal 2 Stunden dauern... Enttäuschend auch die ca. 24 begeisterten Zuschauer am Wegesrand!
Ausscheidungsrennen:
Um 14 Uhr (2 Stunden bevor es endgültig los geht!) können sich die Mannschaften im Ausscheidungsrennen über 300 m einen Startplatz erkämpfen. Unsere Mannschaft hat sich für Manuel entschieden - er holt schon mal Platz 78!
Start - 29.06.2007 - 16 Uhr:
Startläufer Hervé wartet in der langen Reihe (an 78. Position) auf den Startschuss, nach dem alle auf die gegenüberliegende Seite laufen, um ihre Skates anzuziehen. Wer fertig ist, kann sein Rennen beginnen - darf aber erst nach 2 Runden (je 4,4 km mit anspruchsvollem Profil) wechseln. Hervés Strategie: Schuhe gut festschnüren, bloß keine Blase riskieren - unser Team fällt auf Platz 211! Aber was machen 1-2 Minuten Unterschied auf 24 Stunden!
Das Rennen:
Christian überholt in der nächsten Runde jede Menge Leute - und wird belohnt mit Platz 46! Renntaktik der Mannschaft ist, alle zwei Stunden ein 3er Team auszutauschen, wobei Wolfgang als Springer zwischen den Teams designiert ist. Gewechselt wird untereinander jedoch nach jeder einzelnen Runde. Somit bleibt dem "fertigen" Team 4 Stunden "Ruhe" bis zum nächsten Einsatz.
Sturz um 20:30...
...von Stephan, 150 m vor dem Wechsel zu Dirk! Stephan bleibt liegen - Verdacht auf Beinbruch. Während sich die Sanitäter um ihn kümmern kann Dirk nur noch Stepahns Chip und Staffelstab entgegen nehmen und sich 2 lange Stunden mit Manuel zu zweit ablösen.
Vera, unsere Begleiterin und gleichzeitig Dolmetscherin für Französisch, begleitet Stephan ins Krankenhaus von Le Mans. Bald kommt der Anruf, dass ein Auto für den Rückweg benötigt wird. Das Krankenhaus ist mit 2 Notärzten überlastet: Stephan wird gegen 2 Uhr nachts mit einem Gips, bei dem keinerlei Bewegung mehr möglich ist, und ohne Krücken entlassen. Seit dem Sturz fährt das Team nur noch zu neunt!
Die Nacht:
Gegen 1 Uhr setzt langsamer Nieselregen ein, der die Strecke zur Rutschpartie werden lässt. Bis zum Morgengrauen hat es sich gut eingeregnet. Die Rundenzeiten sinken von den Rekorden knapp unter 8 min auf bis zu 11 min ab. Dafür steigt die Platzierung bis auf Platz 41! Die anderen Mannschaften riskieren eben auch nichts.
01.07.2007:
Nach dem Regen kommt der Wind! Das Team um Gerd, Michael und Sebastian, das schon eine Stunde während der Wartezeit im Krankenhaus dranhängen musste, übernimmt wieder gegen 6 Uhr. Michaels kürzesten 4 Stunden Nachtruhe. Sebastian kämpft sich durch eine Horde ängstlicher Freizeitskater...
Catering/Betreuung:
Inge, Annette und Vera wechseln sich während des Rennens zwischen Camp und Box mit der Rundumbetreuung ab. Wichtigster Job: Stoppen der Rundenzeiten, damit der Wechsel gesichert ist, bei gleichzeitiger Getränkeversorgung und Jackenverwaltung. Die jeweils andere Betreuerin hilft im Camp beim Catering. Dort gilt es, alles eingekaufte "an den Mann zu bringen". Beliebter Spruch eines Skaters auf die Frage: "Möchtest Du was essen? - Nein danke, ich muss noch fahren!"
01.07.2007 - 15:45:
In der letzten 4tel-Stunde vor Rennende darf nicht mehr gewechselt werden. Die Strategie lautet also, sich die Zeit so einzuteilen, dass der letzte Wechsel knapp vor dem Limit statt findet. Schlussläufer Dirk schafft noch zwei Runden und vor Ablauf der Zeit den Anfang einer 3. Runde, die er zu Ende fahren darf. Schließlich entscheidet die Anzahl der gelaufenen Runden, und bei Rundengleichheit die benötigte Zeit, über die Platzierung:
RUHRBOSS 03: 48. Platz, 152 Runden = 635,36 km, Schnitt: 26,35 km/h, in 24:06:31:89 Stunden! BRAVO!
Ausklang in Angers:
Nach einer Stunde Fahrtzeit kommen wir bei Hervés Eltern an, die einen langen Tisch gedeckt und CREMANT DE LOIRE kalt gestellt haben.
Nach und nach kommt wieder Leben in die müden Knochen - der ein oder andere Tropfen Alkohol tut den Rest. Endlich haben alle Gelegenheit, sich ihre Erlebnisse von unterwegs zu erzählen...
Die erste Etage des Landhauses ist freigeräumt, um alle 13 Teilnehmer, Gipsbein inklusive - unter einem Dach schlafen zu lassen. Gegen 23 Uhr ist nur noch ein leises Schnarchen aus der einen oder anderen Ecke zu vernehmen...
Heimkehr mit einem gebrochenen Bein:
Nach einem letzten Frühstück unter blauem Himmel wird am Montagmorgen Gepäck und Passagiere passend auf die verfügbaren Autos aufgeteilt, damit Stephan in einem der Wagen bequem sein Gipsbein über den Vordersitz ausstrecken kann, während er hinten sitzt. Ein paar Krücken hat er von den Eltern aus Angers. Am Abend in Bochum angekommen, gibt es für ihn die Gelegenheit, sich vom "französischen Steinzeitgips" befreien zu lassen und gegen einen etwas komfortableren einzutauschen - dieses Jahr leider keine Geschwindigkeitsrekorde mehr für ihn...
FAZIT:
Le Mans 2008 - wir kommen...