25.07.2010 - Deutsche Meisterschaften in Wedel
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- Veröffentlicht am Sonntag, 25. Juli 2010 00:00
- Geschrieben von Christian Strübe
Zum wiederholten Mal fanden an diesem Wochenende die Deutschen Meisterschaften in Wedel statt. Eine kleine Gruppe aus unserem Verein machte sich auch auf den Weg, um dort entweder bei den Meisterschaften oder im Freizeitrennen zu starten.
Bernd Kernebeck, der auch in unserer Männermannschaft mitfährt und ich starteten bereits am Samstag früh um 05:00 Uhr Richtung Wedel um dem Stau aus dem Weg zu gehen, was uns auch gelungen ist. So konnten wir den Tag in Wedel bei schönem Wetter genießen und uns mit etlichen Sportkollegen treffen. Zum Abendessen kamen dann Lutz und Jürgen noch hinzu.
Am nächsten Morgen kam dann die große Überraschung, es nieselte. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Jetzt war die große Frage: Regenrollen ja oder nein? Der Himmel zeigte auch schon wieder ein paar blaue Stellen. Nach kurzer Beratung mit den anderen Skatern entschieden wir uns, keine Regenrollen aufzuziehen und hofften, dass die Strecke in der nächsten Stunde abtrocknete. Mein Einfahren war nicht so prickelnd und ich merkte, dass ich ganz schön rutschte sobald ich mehr Kraft in meinen Abdruck legte. Es waren noch ca. 25 Minuten bis zum Start und ich sah immer mehr Skater mit Regen- oder gemischten Rollen fahren. Was machten meine Konkurrenten? Auch hier sah ich einen meiner Hauptkonkurrenten mit Regenrollen fahren. Daraufhin fuhr ich noch einmal zu meinem Hotel und schraubte um. Die Rückfahrt zum Start, wo ich schon erste Steigerungen mit einbaute, fühlte sich ganz gut an und gab mir gewisse Sicherheit.
Kurz darauf wurden schon die Ersten gestartet und ich konnte gerade noch die Leute in meiner Altersklasse begrüßen, um dann noch einen Moment zur Ruhe zu kommen. Nun kam auch unser Start, es verlief alles reibungslos. Die gesamte Strecke war noch nass und rutschig, aber ich bin die erste Steigung super hochgekommen. An die Spitze setzte sich gleich Albrecht Bauer, mehrfacher Deutscher Meister und vor ein paar Wochen erst Europameister geworden. Er verschärfte das Tempo extrem und im Nu waren von den knapp 20 Leuten nur noch 4 übrig geblieben. Nachdem ich sah, wer alles dabei war, musste ich mich schon mal mit Gedanken anfreunden vielleicht nur Vierter zu werden, da die drei anderen bei der Europameisterschaft vor mir lagen. Aber so schnell gebe ich nicht auf und es lagen noch etliche Kilometer vor uns. Die Strecke trocknete immer mehr ab. Wir vier haben uns alle super abgewechselt und jeder blieb so zwischen 1 und 1 1/2 Minuten vorne. Es war aber alles entspannt und ich fühlte mich sehr wohl. Meine Trainingsläufe am Baldeneysee waren da manchmal deutlich anstrengender. Aber mir sollte es recht sein. So ging es vielleicht bis Kilometer 40, dann kam plötzlich eine sehr große Gruppe von hinten und überholte uns. Wie groß war meine Überraschung, als ich in diesem Zug etliche 60er sah. Es war die Spitze des Freizeitblocks, wo sich etliche andere mit eingruppiert hatten. Auch Lutz fand ich in diesem Zug wieder und bei Kilometer 41 war er an der Spitze. Dann kam die letzte Kurve und ich wusste, dass Albrecht Bauer den langen Sprint zieht. So war es auch und dann kam der letzte Kilometer, der so lang sein kann. Meine Oberschenkel brannten immer mehr und ich sehnte das Ziel herbei. Jemand winkte uns mit der Fahne ab, so wie man es vom Autorennen her kennt. Aber ich sah, dass die Ziellinie noch ca. 100 Meter weiter war und dahinter erst der Zielbogen. Darum durfte ich jetzt nicht nachlassen und gab alles auf den letzten Metern. Zum Glück hat mich keiner mehr überholt und ich konnte mich über die Vizemeisterschaft freuen.
Insgesamt war es wieder eine tolle Veranstaltung, schade dass die Teilnehmerzahl sehr rückläufig ist.
Gerne starte ich dort im nächsten Jahr wieder.
18.07.2010 - Stillleben A40 - Stau auf Skates
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- Veröffentlicht am Sonntag, 18. Juli 2010 00:00
Die A40 ist besonders wegen einer Angelegenheit im Ruhrgebiet bekannt: Sie ist immer irgendwo dicht, sprich Stau. Jetzt denkt man natürlich, bei einem Stillleben der Lebensachse ist alles anders, immerhin ist die Bahn am 18. Juli 2010 für Motorisiertes gesperrt. Es ist das Jahr der Kulturhauptstadt, die längste Tafel der Welt lädt bei tollem Wetter ein.
Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns, mit dem Fahrrad zur A40-Auffahrt Wattenscheid-West zu fahren und dort die Skates anzuziehen, hier treffen Manuel und ich auf Miriam. Es geht uns darum, die Autobahn einmal von einer ganz anderen Perspektive und auf eine andere Art und Weise kennen zu lernen. Immerhin war ich noch nie anders auf einer Autobahn, als in einem Auto. Genauso kenne ich meine A40, aber wie ist es auf Skates?
Nachdem wir uns durch die ersten Menschentrauben schlängeln geht es Richtung Bochum. Hier lässt es sich super skaten, hier hat man schon den Genuss des dreispurigen Ausbaus. Die Freude währt aber nicht lange, beim Dückerweg geht es in die Baustelle, die die Autobahn derzeit kennzeichnet. Dort steht sehr ungünstig ein Edeka-Truck, die Menschen knubbeln sich und es geht im Schneckentempo weiter. Der Verkehrsfunk könnte jetzt vermelden: "Zähflüssiger Verkehr auf der A40, verursacht durch Radfahrer und Inlineskater und das mitten im Berufsverkehr!"
Kurz vor Bochum-Hamme treffen wir auf die Vereinskameraden, welche sich zuvor am Ruhrpark getroffen hatten, gemeinsam geht's dann wieder Richtung Essen. Das gemeinsame Ziel ist der Tunnel zwischen Essen-Zentrum und Essen-Holsterhausen. Zwischendurch gibt es jetzt immer wieder ausgewachsene Staus auf der mobilen Spur. "Stau auf der A40!" vermeldet der Verkehrsfunk. Warum soll es Skater anders gehen als Autofahrern? Der Weg durch Essen führt schließlich zu Verlusten innerhalb der Gruppe, nicht jeder will sich durch das Gedränge schieben. Der harte Kern erreicht schließlich den Tunnel. Wir genießen die Durchfahrt. Ich gebe endlich mal richtig Gas und höre ich hinter mir noch hecheln. Diese penetranten Radfahrer, die es kaum vertragen überholt zu werden und dann meinen, sich dran hängen zu müssen. Der Radfahrer ist am Ende des Tunnels am Ende, ich bin gerade mal etwas warm geworden.
In Holsterhausen machen wir etwas Pause und treffen direkt auf bekannte Gesichter wie Bine, Dirk und Gerd. Das führt dazu, dass die Pause spontan beendet wird und die Rückfahrt beginnt. Die Staus scheinen immer intensiver zu werden. Bei Frillendorf wechseln wir auf die Busspur, so kommt man wenigstens etwas voran. Nach insgesamt 3:14 h sind wir schließlich wieder in Wattenscheid. Die Füße schmerzen etwas, immerhin haben wir z.T. mehr gestanden, als dass wir rollten. Außerdem haben die insgesamt 3 Millionen Menschen einfach nur geschlaucht.
Dieses Event war einfach einmalig - trotz der Fülle. Wer hat sonst in Deutschland schon die Gelegenheit, seine Alltags-Autobahn einmal mit Skates zu erleben?
23.05.2010 - Inline in Colonia
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- Veröffentlicht am Sonntag, 23. Mai 2010 00:00
Ein neuer Start für Colonia - und nicht gerade ein schlechter. Mit einer neuen Lokalität gewann das Rennen nicht nur das schöne Wetter für sich, sondern auch die Zustimmigkeit der Teilnehmer über das Streckenverhältnis, welches sogar Kerpen übertrifft.
Das diesjährige Inline In Colonia fand auf dem IKEA-Gelände in Köln-Longerich statt. Die Strecke verlief rund um die Parkplätze, dem Haupt- und Nebengebäude und über die Ladezone entlang. Einzige Steigung: auf der Rückseite geht es wenige Meter zur Ladezone hoch. Kanaldeckel stellen kein Problem dar, da diese optimal mit dem Asphalt abschließen. Im Gesamten ist es eine schnelle Strecke auf der man Spitzenzeiten fahren kann. Es sei denn, man verzählt sich bei den 16 Runden auf der 1.300 Meter-Bahn.
Das Mitteldistanz-Rennen verlief soweit ohne Stürze. Bernd Kernebeck konnte sich mit einer Spitzengruppe vorne absetzen. Ich konnte bis zur 7. Runde mitfahren, bis sich meine Vordermänner, welche sich an Bernd hingen, abreißen ließen. So verlor ich leider die Position hinter Bernd. Es dauerte ein paar Runden bis Christian Strübe mich auffing. Zusammen fuhren wir dann bis zum Schluss in einer Gruppe mit Daniel Junker und blieben bei einer Zeit von ca. 00:39:50.
Das Unglück erfolgte dann allerdings bei der Staffel, welche nur auf dem halben Parkplatz (600 Meter) statt fand. Daniel Junker organisierte noch eine Staffel ("Bochumer/-United") bei der ich stürzte: ich übernahm den Anfangssprint und sollte auf Mirko Schramm wechseln. Dabei behielt ein anderer Staffelläufer, welcher hinter Mirko ebenfalls startete, seine Bahn nicht. Ich versuchte links an den beiden herzufahren, jedoch wollte der andere Staffelläufer an Mirko vorbei. Ohne vorher zu schauen, ob die Bahn frei ist, fuhr er auf mich drauf. Ich trug eine aufklaffende Wunde davon fort, die tief ins Fleisch rein ging. Da diese besagte Wunde sich über dem Knie befindet muss ich leider einige Wochen ohne skaten auskommen und warten bis die Wunde wieder zusammengewachsen ist.
Doch soll dies nicht abschrecken. Inline In Colonia ist eine super Strecke auf der man mal unbedingt skaten sollte. Aber nehmt Euch lieber einen Sonnenschirm mit, denn es mangelt dort genauso wie in Kerpen an Schatten.
08.05.2010 - WSC Einzelzeitfahren Aggertalsperre
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- Veröffentlicht am Samstag, 08. Mai 2010 00:00
Im Gegensatz zum vorherigen Jahr war es dieses Mal an der Aggeertalsperre größtenteils bedeckt und nur schlappe 10-15C° warm. Erst gegen 16 Uhr kam die Sonne etwas raus. Für diejenigen, diedas erste Mal dort waren, musste der Weg zur Veranstaltung wohl etwas beirrend erschienen sein. Diese kurvenreiche und leicht bergige Gegend machte sich auch im Rennen bemerkbar: Langgezogene Kurven, nur zweimal zum Übersetzen und viele leichte Steigungen. Zu bemängeln gab es wohl einzig und allein die drei 180°-Wenden, die man auf der zweimal zu bewältigende Strecke von je 4,6km absolvieren musste. Möglicherweise ein weiterer kleiner Störfaktor während des insgesamt 9,2km langen Rennens war der überwiegend raue Asphalt. Die leichte Startverzögerung von ca. 25 Minuten war nicht weiter schlimm. Man kann dennoch auf ein teilnehmerreiches Rennen in Gummersbach-Lantenbach zurückblicken.
Das Herren-Team erreichte eine Spitzenzeit von 18:32,67 (Bernd Kernebeck). Altersklassen Bester wurde Christian Strübe mit einer Zeit von 18:42,24. Zu bedauern war, dass unsere Ruhrboss-Kids nicht am Start waren. Das Damen-Team hat ebenfalls ein gutes Rennen geliefert.
Abschließend kann man sagen, dass die Ortslage und die Streckenbeschaffenheit die Aggertalsperre nicht gerade zum beliebtesten Reiseort machen. Jedoch lohnt es sich allein schon für die Landschaft wieder dort hinzufahren.