18.07.2010 - Stillleben A40 - Stau auf Skates

Die A40 ist besonders wegen einer Angelegenheit im Ruhrgebiet bekannt: Sie ist immer irgendwo dicht, sprich Stau. Jetzt denkt man natürlich, bei einem Stillleben der Lebensachse ist alles anders, immerhin ist die Bahn am 18. Juli 2010 für Motorisiertes gesperrt. Es ist das Jahr der Kulturhauptstadt, die längste Tafel der Welt lädt bei tollem Wetter ein.

Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns, mit dem Fahrrad zur A40-Auffahrt Wattenscheid-West zu fahren und dort die Skates anzuziehen, hier treffen Manuel und ich auf Miriam. Es geht uns darum, die Autobahn einmal von einer ganz anderen Perspektive und auf eine andere Art und Weise kennen zu lernen. Immerhin war ich noch nie anders auf einer Autobahn, als in einem Auto. Genauso kenne ich meine A40, aber wie ist es auf Skates?

Nachdem wir uns durch die ersten Menschentrauben schlängeln geht es Richtung Bochum. Hier lässt es sich super skaten, hier hat man schon den Genuss des dreispurigen Ausbaus. Die Freude währt aber nicht lange, beim Dückerweg geht es in die Baustelle, die die Autobahn derzeit kennzeichnet. Dort steht sehr ungünstig ein Edeka-Truck, die Menschen knubbeln sich und es geht im Schneckentempo weiter. Der Verkehrsfunk könnte jetzt vermelden: "Zähflüssiger Verkehr auf der A40, verursacht durch Radfahrer und Inlineskater und das mitten im Berufsverkehr!"

Kurz vor Bochum-Hamme treffen wir auf die Vereinskameraden, welche sich zuvor am Ruhrpark getroffen hatten, gemeinsam geht's dann wieder Richtung Essen. Das gemeinsame Ziel ist der Tunnel zwischen Essen-Zentrum und Essen-Holsterhausen. Zwischendurch gibt es jetzt immer wieder ausgewachsene Staus auf der mobilen Spur. "Stau auf der A40!" vermeldet der Verkehrsfunk. Warum soll es Skater anders gehen als Autofahrern? Der Weg durch Essen führt schließlich zu Verlusten innerhalb der Gruppe, nicht jeder will sich durch das Gedränge schieben. Der harte Kern erreicht schließlich den Tunnel. Wir genießen die Durchfahrt. Ich gebe endlich mal richtig Gas und höre ich hinter mir noch hecheln. Diese penetranten Radfahrer, die es kaum vertragen überholt zu werden und dann meinen, sich dran hängen zu müssen. Der Radfahrer ist am Ende des Tunnels am Ende, ich bin gerade mal etwas warm geworden.

In Holsterhausen machen wir etwas Pause und treffen direkt auf bekannte Gesichter wie Bine, Dirk und Gerd. Das führt dazu, dass die Pause spontan beendet wird und die Rückfahrt beginnt. Die Staus scheinen immer intensiver zu werden. Bei Frillendorf wechseln wir auf die Busspur, so kommt man wenigstens etwas voran. Nach insgesamt 3:14 h sind wir schließlich wieder in Wattenscheid. Die Füße schmerzen etwas, immerhin haben wir z.T. mehr gestanden, als dass wir rollten. Außerdem haben die insgesamt 3 Millionen Menschen einfach nur geschlaucht.

Dieses Event war einfach einmalig - trotz der Fülle. Wer hat sonst in Deutschland schon die Gelegenheit, seine Alltags-Autobahn einmal mit Skates zu erleben?