22-23.09.2007 - ZDF Inliner Days

Mainzer Pech bei einem großartigen Event

Schon im Vorfeld, am Freitag, beim Anblick der Frankfurter Skyline ziehen dunkle Wolken für das Ruhrboss Damenteam auf: Tanja kann nicht starten - Antibiotika mit Krankenschein. Schon die ganze Saison über ist unser Damenteam bei den WSC Rennen schlecht besetzt gewesen, die Situation ist uns also hinreichend bekannt. Wir - Ulrike, Miriam und ich selbst müssen die 10 km auf eigene Faust durchfahren.....

Am Samstag selbst dann die nächste Hiobsbotschaft: Unser Herrenteam steht nicht am Start, die Verletzung von Andreas hat ihnen den sprichwörtlichen Strich durch die Rechnung gemacht. In Ruhe laufe ich mich etwas ein, Miriam ist bestrebt, dass ich die Strecke kennen lerne. Ich bin angespannt, wir sprechen ein letztes Mal und "schwören" uns auf das Rennen ein. In unserem Startblock (der zweite bei den Damen) sind wir das vorletzte Team. Endlich geht es los: Nach dem Pfiff renne ich los, unsere moralische Verstärkung - Manuel, Werner und Christian feuern uns an. Irgendwann bekomme ich die Meldung, dass wir komplett sind. Ich gebe Gas, der erste Anstieg kommt. Ich bin gut im Rhythmus, dann kommt von hinten die Bitte, langsamer zu laufen. Ich nehme Tempo raus, an der Kuppe der erste Wechsel. Alles funktioniert so weit gut. In Laufe des Rennens überholen wir die Mädels der Speedfüchse, aber das Tempo ist für Miriam zu hoch. Wir müssen die Taktik ändern und nehmen Miriam in die Mitte. In der vorletzten Runde funktioniert das nicht mehr: Von Miriam höre ich nur "Ich kann nicht mehr, ich höre auf!" Wir richten uns auf, lassen uns rollen. Ich denke schon, das wars. Ulrike redet motivierend auf Miriam ein, wir beschließen, die Runde auf jeden Fall zu Ende zu fahren. Kurz vor der Zieldurchfahrt beschließe ich, dass wir die letzte Runde auch noch laufen können. Ich schreie, die ganze Runde über, dass wir bald im Ziel sind. Ich stehe wieder im Wind, möchte das Rennen so auch beenden. Miriam hakt sich bei mir ein, Ulrike schiebt von hinten - wenn die Schiris nicht gucken. Auf der Zielgeraden ziehe ich einen Zielsprint an, Miriam und Ulrike ziehen mit. Endlich im Ziel, ich bin froh, dass wir noch angekommen sind, aber auch enttäuscht. Wir hätten besser sein können, wenn wir stärker besetzt gewesen wären. Am Ende sind wir Vorletzte, die Essenerinnen hätten wir normalerweise haben müssen, aber durch den Zusammenbruch zogen sie an uns vorbei. Ein kleiner Trost für uns ist, dass die Düsseldorferinnen durch ein starkes Rennen das Finale der besten Sechs erreichen. Den Platz können sie im Finale zwar nicht verbessern, trotzdem ist es eine tolle Platzierung für einen Verein aus NRW.

Der nächste Tag verspricht ein spannendes Rennen: Den World Inline Cup. Wie erwartet, ist es einfach nur grandios. Thomas und das Junker Race Team sind für die German Blade Challange Wertung auch dabei. Die Jungs sind sehr schnell unterwegs, vorne attackieren sie immer wieder. Thomas muss nach zehn Runden leider aussteigen, bis dahin habe ich aber den Eindruck, dass er ein tolles Rennen läuft. Die Zuschauer sind begeistert - wir auch!!! Für einige von uns stehen noch die Teamrennen mixed, sprich die Paarrennen an, Miriam fährt das Häuptlingsrennen und setzt sich in der Damenwertung an die Spitze. Bei Manuel und mir läuft es im Paarrennen leider nicht so gut. Mir fehlt die Anspannung vor dem Startschuss und Manuel versäumt es, sich einzulaufen. Trotzdem geben wir unser Bestes, aber ich komme einfach in keinen vernünftigen Rhythmus und Manuel läuft eher Schlangenlinien als geradeaus. Christian und Gloria, die für Tanja und als Tanja läuft, geben richtig Gas, während Werner und Ulrike ein ruhiges und harmonisches Rennen laufen. Thorsten und Elke fahren auch ein super Rennen, die machen den dritten Platz in der Ehepaarwertung.

Insgesamt sind die Inliner Days ein schönes Event gewesen, das auf jeden Fall wiederholt werden muss. Die Stimmung war einfach nur grandios. Uns Sportlern und Zuschauern hatten die Mainzer einiges geboten. Umso enttäuschender, dass das ZDF eine verschwindend kleine Maz für die Sportreportage aus ihren ausgiebigen und zahlreichen Filmaufnahmen macht, obwohl Wolf-Dieter Poschmann die Inliner Days feierlich eröffnet. Hoffentlich bekommen wir im nächsten Jahr mehr Aufmerksamkeit, unser Sport könnte es sehr gut gebrauchen.